Nella-Propella by Kirsten Boie

Nella-Propella by Kirsten Boie

Autor:Kirsten Boie
Die sprache: deu
Format: azw3, epub, mobi
ISBN: 9783104009551
Herausgeber: Fischer e-books
veröffentlicht: 2011-11-20T23:00:00+00:00


Als Jacquo sie abholt, hat Nella kein einziges Mal mit Miri gespielt. Auch nicht mit Myrthe. Nur mit den Jungs hat sie gespielt, Polizei und Verbrecher beschatten, sogar mit Rupert-Pupert, und als ihr noch ein schönes Gedicht für seinen Namen eingefallen ist, hat sie es gar nicht gesagt. Nur gemerkt hat sie es sich, damit sie es morgen noch weiß. Morgen ist sie ja vielleicht mit Miri und Myrthe wieder vertragen und mit Rupert-Pupert wieder verkracht, und dann kann sie ihm das Gedicht aufsagen.

»Rupert-Pupert, Rupert-Pupert, Rupert-Pupert hupt, und Rupert-Pupert pupt!« Da soll er ruhig wütend werden. Gedichte sind was Schönes, sagt Jacquo. Erwachsene freuen sich immer, wenn Kinder schöne Gedichte können.

»Ist irgendwas los?«, fragt Jacquo, als sie Nella auf den Fahrrad-Kindersitz hebt und festschnallt. »Du erzählst ja heute gar nichts.«

»Miri ist blöde!«, sagt Nella und stellt die Füße auf die Fußrasten. »Und Myrthe ist überhaupt nicht verzaubert! Hab ich ja gleich gewusst, verzaubert gibt es nicht!«

»Nee, gibt es wohl nur ziemlich selten«, sagt Jacquo und schiebt das Rad rückwärts aus dem Ständer. »Du wirst auch immer schwerer, weißt du das, Kind? Schlaf mir bloß nicht wieder auf dem Gepäckträger ein!«

»Jajaja«, sagt Nella unfreundlich. Sie hat gedacht, sie kann Jacquo die ganze Geschichte erzählen. Aber wenn Jacquo immer nur mit ihr rummäkelt, macht sie das nicht. Hat Jacquo selber Schuld.

»Kai hat vorhin schon zweimal geklingelt«, sagt Jacquo und tritt kräftig in die Pedale. »Sitz bloß grade, Mensch, Nella! Ich hab ihm gesagt, du kommst erst um fünf, aber er hat sich wohl ziemlich gelangweilt.«

»Ich kann ja meinetwegen mit ihm spielen«, sagt Nella.

Die Häuser sausen nur ganz langsam an ihr vorbei, aber wenigstens kann man dann gut sehen, was in den Schaufenstern ist. Ein kleines bisschen wird sie schon wieder fröhlich, ein wirklich ganz winziges bisschen. Der arme Kai hat immer nur Nella, und wenn sie sich mit ihm verkracht, hat er keinen. Da muss er sich immer schön Mühe geben und nett zu ihr sein.

»Mhm, vielleicht kann ich ja mit ihm spielen«, sagt Nella. »Mhm, das mach ich vielleicht.«

»Sitz grade, Mensch, Kind!«, schreit Jacquo von vorne, und das Fahrrad fährt plötzlich im Zickzack. »Wenn du so zappelst, kippen wir um!«

»Nämlich vielleicht spielen wir dann Beschatten«, sagt Nella. »Und helfen der Polizei.«

»Das tut man«, sagt Jacquo. Jetzt fährt das Rad wieder gerade. »Die kann immer viel Hilfe gebrauchen.«

Dann ist es gar nicht mehr weit bis nach Hause.



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